Der Wurmfarn Dryopteris filix-mas und der Frauenfarn Athyrium
filix-femina gelten als langweilige Allerweltsfarne. Jetzt zur
Herbstfärbung offenbart sich aber ihr umfangreiches Farbspektrum.
Der Wurmfarn steuert zarte Grüntöne und mehr oder weniger fahles
Gelb bei, während der Frauenfarn für leuchtendes Goldgelb und
Goldbraun sorgt. Im Schlosspark war mir vor zwei Jahren im Herbst
auch ein fast völlig entfärbtes cremeweißes Exemplar aufgefallen.
So bunt können heimische Farne im Herbst sein. |
Im Zuge der allgemeinen Ent- und
Braunfärbung gewinnen die Grüntöne der Moose an Bedeutung. Das helle Braun des gefallenen Laubes bildet den perfekten
Rahmen für das jetzt rare kräftig-frische Grün des feuchten Mooses auf den
Steinen.
Eine Farbe ist immer nur so gut wie ihr
Hintergrund. Das dunkle Grün der immergrünen Stechpalmen verstärkt
die Herbstfärbung der jungen Buche und bringt selbst den hellgrünen
Wurmfarn im Vordergrund zum Leuchten.
Neben der Hintergrundbildung haben
weibliche Stechpalmen noch einen weiteren zierenden Aspekt: die
knallroten Beeren. Der herbst- und winterliche Schmuck bleibt so
lange erhalten, wie die Amseln benötigen, um die Früchte komplett
abzuernten. Meist ist dies pünktlich zu Weihnachten der Fall.
Plan B ist manchmal doch der bessere:
Eigentlich sollten schwarzer Holunder und Bergahorn an dieser Stelle
entfernt werden. Im letzten Winter wurden sie abgeschnitten. Nachdem
weitere Maßnahmen jedoch unterblieben sind, zeigen die einjährigen
Austriebe nun eine prächtige Färbung vor dem Hintergrund aus
Scheunenwand und Stechpalme. Also habe ich beschlossen, sie im Coppicing-Verfahren zu erhalten, solange sie weiter so schön färben und den jährlichen
Rückschnitt tolerieren. Die höchst unterschiedlich gefärbten Farne erweitern das
Farbspektrum dieser Szene.
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