Hertha Isenbarth hat anno 1912 den Bauplatz für ihr Projekt Bühlerhöhe nicht
nur wegen der wunderschönen Aussicht ausgewählt. Das Umfeld mit
einer vielfältigen Natur, Möglichkeiten zum Spazierengehen in
bester Höhenluft und die Gestaltungsmöglichkeiten für einen
einmaligen Landschaftspark hatten für sie ebenfalls sehr große
Bedeutung. Persönlich überwachte sie während der Bauzeit die
Entwicklung des von ihr angelegten Versuchsgartens, der zeigen
sollte, welche Pflanzenarten in dieser Höhenlage gedeihen würden.
Ihr Verhältnis zur Natur zeigt sich am
besten durch ihren Umgang mit einer markanten Tanne, die in der Nähe
des geplanten Eingangsbereiches stand. Nur um diesen Baum zu
erhalten, entschied sie sich für eine Erhöhung des Bauniveaus des
gesamten Gebäudes um 50cm mit erheblichen Mehrkosten.
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Schlosshotel Bühlerhöhe - Hauptportal |
Viele Ihrer
Gestaltungsansätze waren für die damalige Zeit sehr
fortschrittlich. Die Kombination von ursprünglich hier vorkommenden
Farnen mit üppig- exotischen Fuchsien stand symbolhaft für die
Verbindung von Natürlichkeit und Künstlichkeit. Phantasievoll bezog
sie auch die vorhandenen Felsen in die Planung des Schlossparks mit
ein. Auf dem sonnenwarmen „Eidechsenstein“ sollte sich der
Kurgast flach auf den Bauch legen und sich wärmen lassen wie eine
Eidechse. In andere Felsen wurden steinerne Sitzbänke geschlagen.
Beim heutigen Waldbeet unterbricht ein natürlicher Felsbrocken die
Symmetrie eines achteckigen Platzes. Heute sind viele der Felsen mit Moos und Farnen bewachsen.
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Der Farnstein an der Zufahtsstraße |
Diese Tradition der Einbeziehung der
natürlichen Vorgaben in die Parkgestaltung wird bis heute
fortgesetzt und weiterentwickelt. Der Schlosspark ist als eine Art
„Schwarzwälder Landschaftspark“ zu betrachten, der prägende
Elemente der umgebenden Landschaft aufgreift und weiterentwickelt.
So werden Teile der Rasenfläche
gezielt seltener gemäht, um die Entwicklung einer Wiese zu
ermöglichen. Wiesenblumen wie Ehrenpreis, Margerite, Flockenblume
und Habichtskraut erobern die Fläche zurück und sorgen in
Verbindung mit dem verbliebenen Rasen für ein harmonisches,
abwechslungsreiches Bild.
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Ausschnitt aus der großen Wiese |
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Auch im Waldbereich wird die Natur zur
Gestaltung genutzt. Durch behutsames Auslichten des Blätterdachs und
Entfernen unerwünschter Pflanzenarten entwickelt sich ein
romantisches, zeitweise sehr blütenreiches Waldbild. In jüngster
Zeit wurden hier erste schattenverträgliche Gartenpflanzen ergänzt,
um auf lange Sicht die Blütensaison am Waldboden bis in den
Hochsommer und Herbst hinein zu verlängern.
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Stellaria nemorum am Waldrand |
Wie zu Hertha Isenbarths Zeiten gibt es
aber auch Bereiche, in denen Gartenpflanzen den Ton angeben. Vor
allem in Gebäudenähe kann man Pflanzungen mit Phlox, Rittersporn,
Sonnenhut und vielen anderen bewundern. Auch die Rododendren gedeihen
hier in 800 Metern Höhe auf Granitboden besonders gut und haben zum Teil beachtliche
Ausmaße erreicht.
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